Enya

Mittwoch, 2. Januar 2013



Haalllooo - kann mich jemand verstehen?

Die Kommunikation mit unseren Hunden ist mitunter ganz schön schwierig. Hin und wieder mag man meinen, dieser Hund hat doch Tomaten auf den Ohren. Im nächsten Augenblick wäre man dankbar, der Hunde könnte sprechen und uns einfach sagen, was er gerne möchte. In anderen Situationen ist man bloss dankbar, dass der Hund nicht sprechen kann, kennt er doch viele unserer intimsten Geheimnisse. Wie auch immer – die Kommunikation mit einem Lebewesen, welches eine komplett andere Sprache benutzt als wir Menschen, ist definitiv nicht einfach.

Hunde bedienen sich der nonverbalen Sprache – einer Sprache ganz ohne Worte. Sie sind jedoch, anders als viele denken, in ihrer Ausdrucksweise absolut klar und eindeutig. Unter ihresgleichen versteht man sich so zu sagen auf den ersten Blick. Das ist auch überaus wichtig. Oft entscheiden Augenblicke und kleinste Gesten über „Krieg und Frieden“, „Freund und Feind“ oder „Partner und Konkurrenz“.

Wir Menschen leben sehr eng mit unseren Hunden zusammen. Eigentlich kennen wir einander, sind einander sehr vertraut. Trotzdem werden die Gesten, die Mimik und die Haltung unserer Hunde oft falsch oder sogar gar nicht interpretiert oder gesehen, was zu teilweise fatalen Missverständnissen führen kann.

Nehmen wir als Beispiel das Hochspringen eines Hundes am Menschen. Grundsätzlich empfinden wir diese Geste als überaus unangenehm. Je nach Situation und Art der Ausführung, kann das jedoch aus der Sicht des Hundes eine absolut freundschaftliche, ja sogar unterwürfig gemeinte Handlung sein. Das Belecken der Lefzen eines älteren Tieres ist vor allem nach der Rückkehr von der Jagd für Rang niedrige Tiere eine Geste der Höflichkeit. Wir Menschen gehen jedoch auf zwei Beinen und unser Kopf sitzt viel höher als der unserer Hunde. Also sieht sich der Hunde geradezu genötigt hochzuspringen um unseren Mund zu berühren und uns angemessen zu begrüssen – so wie ihn das sein Mutter gelehrt hat. Solche Gesten und auch andere Handlungen die wir heute als „Beschwichtigungs-Signale“ bezeichnen, sind für den Hund jedoch auch Zeichen der Zusammengehörigkeit. Nur vertraute Familienmitglieder begrüssen sich in dieser Weise.
 
Was wir als Unart bezeichnen, ist in Wirklichkeit ein ganz klares Signal unserer Hunde, dass sie uns mögen, dass sie sich freuen uns zu sehen, dass sie uns angemessen begrüssen möchten. Wenn Sie also das nächste Mal von Ihrem Hund auf diese Art begrüsst werden, überlegen Sie sich was er Ihnen sagen möchte, bevor Sie mit ihm schimpfen. Ihr Hund liebt Sie, er will Sie weder dominieren, noch will er Ihnen Schaden zufügen – im Gegenteil! Vielleicht versuchen Sie ihn besser zu verstehen und ich bin sicher, Ihnen werden wunderbare Welten offenbart.

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