Haalllooo - kann mich jemand
verstehen?
Die Kommunikation mit unseren Hunden ist mitunter ganz schön
schwierig. Hin und wieder mag man meinen, dieser Hund hat doch Tomaten auf den
Ohren. Im nächsten Augenblick wäre man dankbar, der Hunde könnte sprechen und
uns einfach sagen, was er gerne möchte. In anderen Situationen ist man bloss
dankbar, dass der Hund nicht sprechen kann, kennt er doch viele unserer intimsten
Geheimnisse. Wie auch immer – die Kommunikation mit einem Lebewesen, welches
eine komplett andere Sprache benutzt als wir Menschen, ist definitiv nicht
einfach.
Hunde bedienen sich der nonverbalen Sprache – einer Sprache
ganz ohne Worte. Sie sind jedoch, anders als viele denken, in ihrer
Ausdrucksweise absolut klar und eindeutig. Unter ihresgleichen versteht man
sich so zu sagen auf den ersten Blick. Das ist auch überaus wichtig. Oft
entscheiden Augenblicke und kleinste Gesten über „Krieg und Frieden“, „Freund
und Feind“ oder „Partner und Konkurrenz“.
Wir Menschen leben sehr eng mit unseren Hunden zusammen.
Eigentlich kennen wir einander, sind einander sehr vertraut. Trotzdem werden
die Gesten, die Mimik und die Haltung unserer Hunde oft falsch oder sogar gar
nicht interpretiert oder gesehen, was zu teilweise fatalen Missverständnissen
führen kann.
Nehmen wir als Beispiel das Hochspringen eines Hundes am
Menschen. Grundsätzlich empfinden wir diese Geste als überaus unangenehm. Je
nach Situation und Art der Ausführung, kann das jedoch aus der Sicht des Hundes
eine absolut freundschaftliche, ja sogar unterwürfig gemeinte Handlung sein.
Das Belecken der Lefzen eines älteren Tieres ist vor allem nach der Rückkehr
von der Jagd für Rang niedrige Tiere eine Geste der Höflichkeit. Wir Menschen
gehen jedoch auf zwei Beinen und unser Kopf sitzt viel höher als der unserer
Hunde. Also sieht sich der Hunde geradezu genötigt hochzuspringen um unseren
Mund zu berühren und uns angemessen zu begrüssen – so wie ihn das sein Mutter
gelehrt hat. Solche Gesten und auch andere Handlungen die wir heute als „Beschwichtigungs-Signale“
bezeichnen, sind für den Hund jedoch auch Zeichen der Zusammengehörigkeit. Nur
vertraute Familienmitglieder begrüssen sich in dieser Weise.
Was wir als Unart bezeichnen, ist in Wirklichkeit ein ganz
klares Signal unserer Hunde, dass sie uns mögen, dass sie sich freuen uns zu
sehen, dass sie uns angemessen begrüssen möchten. Wenn Sie also das nächste Mal
von Ihrem Hund auf diese Art begrüsst werden, überlegen Sie sich was er Ihnen
sagen möchte, bevor Sie mit ihm schimpfen. Ihr Hund liebt Sie, er will Sie weder
dominieren, noch will er Ihnen Schaden zufügen – im Gegenteil! Vielleicht versuchen
Sie ihn besser zu verstehen und ich bin sicher, Ihnen werden wunderbare Welten
offenbart.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen