Warum hat es denn nicht geklappt? Warum
funktionieren Befehle wie „tu das nicht“ oder „zieh nicht“ denn so überhaupt
nicht? Ganz einfach: der Hund versteht das Wort NICHT tatsächlich nicht. Ähnliches
gilt übrigens auch für das Wort KEIN. Aussagen wie „du brauchst keine Angst zu
haben“ oder „es gibt keinen Grund zur Sorge“ lösen in unseren Hunden alles
andere als Vertrauen und Zuversicht aus. Im Gegenteil – sie verstehen nur „Angst“
und „Grund zur Sorge“.
Forscher haben übrigens bei Kindern
Ähnliches festgestellt. Auch unsere Kleinen verstehen das Wort „NICHT“ nicht.
Der Grund dafür ist mir leider auch unbekannt. Vielleicht überhört man das Wort
einfach zu leicht und es hat in gewissen Zusammenhängen für sie einfach keine
Bedeutung. Wenn man darüber nachdenkt ist es ja eigentlich auch logisch. Wenn
einem jemand sagt man soll dies oder jenes nicht tun ist das ja auch nicht
hilfreich. Was soll ich denn dann tun??
Genau das ist auch die Lösung des Problems.
Statt Ihrem Hund zu sagen was er NICHT tun darf, wäre es bedeutend hilfreicher
ihm zu sagen, was er dann tun darf. Immerhin will er ja in solchen Situationen
etwas tun und sei es nur, an der Leine zu ziehen um irgendwo ganz schnell hin
zu kommen. Dann sagen Sie ihm doch ganz einfach was er tun kann, um sein Ziel
so schnell und angenehm wie möglich zu erreichen. „Komm zu mir“, „geh bei Fuss“,
„bleib bei mir“ – es gibt viele Möglichkeiten. In beängstigenden Situationen
helfen Aussagen wie „alles in Ordnung“ oder „ich hab alles im Griff“. Wenn Ihr
Tonfall dabei auch noch angenehm und ruhig ist, wird Ihr Hund sich Ihnen vertrauensvoll
und mit Freude anschliessen.