Enya

Sonntag, 23. Februar 2014

Gleiches mit Gleichem vergelten



Der heutige Denkanstoss wird wohl eher etwas traurig – vielleicht aber eben auch nicht. Aus aktuellem Anlass möchte ich heute über die Zunahme von gezielten Angriffen von Hundehassern auf unsere vierbeinigen Freude sprechen – vor allem aber über Giftköder.

Leider ist festzustellen, dass immer häufiger Meldungen von toten Hunden die Runde machen – Hunde die gestorben sind weil sie Opfer von Giftködern wurden. Das ist eine beunruhigende und gleichzeitig beängstigende Tendenz, welcher alle Hundehalterinnen und Hundehalter mehr oder weniger machtlos ausgesetzt sind. Ich kann mir nicht vorstellen dass es für einen Hundeführer etwas Schlimmeres gibt, als seinen vierbeinigen Freund in den eigenen Armen auf qualvollste Weise sterben zu sehen – einfach so, womöglich mitten auf einer Wiese oder auf dem Spaziergang, ohne dass er oder jemand anderes etwas dagegen tun könnte. An dieser Stelle mein herzlichstes Beileid an alle, die unvermittelt in eine solche Situation gerieten.

Es ist leicht nachzuvollziehen, dass jemand der so etwas erlebt hat, einen masslosen Hass auf jene entwickelt, die Hunden und deren Menschen so etwas antun. Der Hass und der Wunsch nach Vergeltung und Genugtuung – soweit dies überhaupt möglich ist – wird laut und lauter. „Man sollte jenen die Giftköder streuen das Zeug selber in den Rachen stopfen“ ist eine oft gehörte Meinung. Aber würde das denn etwas ändern? Mit was für Menschen haben wir es denn überhaupt bei diesen Hundehassern zu tun?

Gleiches mit Gleichem zu vergelten ist nie eine gute Lösung. Sie hilft vor allem niemandem – und keiner der getöteten Hunde wird dadurch wieder lebendig. Gegen Hundehasser, welche ganz offensichtlich absolut ungebildet, sozial unterentwickelt und moralisch verkommen sind, können wir nichts tun. Auch die Strafen, welche die Behörden für eine solch grausame Tat vorsehen, sind geradezu lächerlich, mal abgesehen davon, dass man Hundehasser selten bis gar nicht erwischen kann.

Wir sind also gezwungen, selber Massnahmen zu ergreifen, bzw. unseren Hunden beizubringen, dass sie draussen absolut gar nichts essen dürfen was sie finden. Das ist keine leichte Aufgabe, vor allem dann, wenn man eine vierbeinige Fressmaschine hat, die gerne sucht und vor allem findet. Es gibt allerdings schon ein paar Massnahmen, mit denen sich das Risiko verringern lässt. Zum einen ist es Training – Befehle wie „lass es sein“ oder ganz einfach „zeig was Du gefunden hast“ sind da sicher hilfreich. Zum anderen gibt es noch die einfachen Methoden wie anleinen oder den Maulkorb für Unverbesserliche.

Selbstverständlich sind das keine absoluten Versicherungen damit nichts passiert, aber es wäre aus meiner Sicht ein grober Fehler, wenn wir uns durch Menschen unterkriegen lassen, die niemals die Gelegenheit hatten, lernen zu dürfen was im Leben wirklich zählt - Dinge wie Rücksicht, Nächstenliebe, Respekt und Anstand gegenüber allen andern Lebewesen auf der Welt. Hundehasser werden ganz offensichtlich von niemandem geliebt oder waren wenigstens mit jemandem befreundet der ihnen etwas bedeutet. Sie kennen nicht den Schmerz des Verlustes, wenn ein Mitglied der Familie, ein vierbeiniger Freund und ständiger Begleiter plötzlich stirbt und einem unvermittelt das Herz aus der Brust gerissen wird, bloss weil man nicht die gleichen Wertvorstellungen hat, wie jemand anders. Wie wollen Sie einem solchen Menschen moralische Wertvorstellungen mitgeben oder Reue entlocken – das wäre vollkommen aussichtslos.

Lassen Sie uns also das Richtige tun und zeigen Sie unseren Hunden welche Gefahren auf jedem Spaziergang lauern. Geben Sie Ihrem Hund die Chance zu lernen damit umzugehen – eben – indem er Ihnen Gefundenes zeigt oder es ganz einfach liegen lässt. Vor allem an Ihnen unbekannten Orten und erst Recht an Orten wo man weiss, dass bereits Giftköder gefunden wurden ist grösste Vorsicht geboten. Seien Sie wachsam und gehen Sie kein Risiko ein und nicht vergessen – Training hilft.

Nutzen Sie Ihre Energie für Ihren Hund, statt sich Hass und Verdruss hinzugeben und zu versuchen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

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